Donnerstag, 26. November 2009

rocksteady - kino première

Der Film "Rocksteady - The Roots of Reggae" ist eine klassische Musikdokumentation: Der Ska, der schnelle Tanzstil Jamaikas, mutierte um 1965 zum Rocksteady und wurde etwas langsamer, runder und gemütlicher. Den schweizer Filmemachern ist es geklungen, an den Originalschauplätzen die in die Jahre gekommenen Musiker zu einem Revival zu bewegen.

Besonders die spontanen akustischen Einlagen sind sehr authentisch gelungen, die Studiosessions sind druckvoll und eine gute Werbung für die bereits erschienene CD.
Gute Unterhaltung und viel interessante Information zu einem fast vergessenen Musikstil, welcher Wegbereiter für die Welterfolge der Reggaestars war; sehenswert!

An der Kinopremière im RiffRaff wurden die Filmemacher gefragt, ob sie sich von "Buona Vista Social Club" inspirieren liessen. Die sympathische Antwort: "Wie heisst der Film?"

Originalseite zum Film - CD lieferbar hier - im Kino hier



(Quelle youtube, nzz, riffraff)

Montag, 16. November 2009

sound and silence - 40 jahre ecm

Der Film "Sound and Silence" erscheint pünktlich zum 40-jährigen Jubiläum des Lables ECM und ist zugleich ein Hommage an den Klang im Allgemeinen und die Arbeit des Klangsuchenden Manfred Eicher im Speziellen.

Die beiden Filmemacher Peter Guyer und Norbert Wiedmer begleiten den Gründer des Münchner Plattenlables auf Reisen zu Konzerten bei Tonaufnahmen und auf Tourneen und geben Einblick in die Arbeit eines Produzenten, der Standards gesetzt hat. Sein unermüdlicher Dienst am Objekt Musik ist nicht hoch genug zu wertschätzen.

Ab Donnerstag 19. November läuft der Film in den Kinos an. Pflichtprogramm für alle amn Blog-Leser!



Offizielle Webseite - Besprechung von Michael Höck - 40 Jahre ECM - hier im Kino

(Quellen orf.at - ecm40.de - youtube.com)

Donnerstag, 12. November 2009

ronin live im kammgarn - radio drs2

"Zurück aus Japan: Der Pianist Nik Bärtsch spielt am Jazzfestival Schaffhausen Zen-Funk", schrieb Tom Gsteiger 2004 in der NZZ und kündete "die elektrifizierte Combo Ronin, die als flexible Clubband funktioniert" als wichtiger Programmpunkt im Kammgarn an.

Fünf Jahre später, 2009 an selbem Ort und mit einer Band, welche den internationalen Durchbruch geschafft hat (aktuell tritt Ronin in Japan und China auf) schliessen die Musiker Nik Bärtsch, Kaspar Rast, Björn Meyer, Andi Pupato und Sha mit einem fulminanten Konzert das Jazzfestival in Schaffhausen ab.

Wer diesen Auftritt live verpasst hat kann sich am Freitag 13. 11. 2009 um 22:30 - 23.30 auf DRS2 davon überzeugen, dass aus der Clubband dank hunderten von Konzerten eine eingeschworener Verband von kongenialen Musikern geworden ist.

"Zurück aus Japan" und ab 16. 11. 2009 wie jeden Montag auch live im EXIL zu hören!
"Welcome back home, Ronin!"

(Quellen NZZ - montags.ch - drs.ch - Bild Andrea Pfisterer)

Montag, 9. November 2009

ingrid lukas - cd taufe

Estland, am finnischen Meerbusen gelegen, ist flächenmässig etwas grösser als die Schweiz und hat über 1520 vor der Küste gelagerte Inseln aber nur 1,3 Mio Einwohner. Die estnische Sprache ist verwandt mit dem Finnischen. Eine entfernte Verwandtschaft der estnischen Grammatik besteht zum Ungarischen. Estnisch wird nur von ca 1.1 Mio Menschen aktiv gesprochen. In unseren Ohren klingen die 36 Diphtongverschmelungen

/ae / ai / au /ea / ei / eu / iu / oe / oi / ou / ui / õe / õi / õu / äe / äi / äu / öi / üi / ie / öe / ao / eo / io / õo / äo / oa / õa / öa

wie bittersüsse Schokolade. Weiterhin gelten Lippenrundung (gerundet vs. ungerundet) und Zungenstellung (vorne vs. hinten) als distinktive Merkmale estnischer Vokale.

Am kommenden Mittwoch 11.11. tauft die aus Tallinn stammende und seit 1994 in der Schweiz lebende Sängerin Ingrid Lukas ihre erste CD "We need to repeat".

In der Zusammenarbeit mit Gregor Frei (Saxophon, Bassklarinette) und Patrik Zosso (Schlagzeug, Metallophon) ist ein stimmungsvolles Liveprogramm entstanden, welches jeweils am zweiten Mittwoch im EXIL zu hören ist. Wenn Nordlicht klingt, dann so! ABSOLUT EMPFEHLENSWERT!

Hörtipp "Süda Teab" / ingrudlukas.com / exil.cl / Tickets bestellen / CD bestellen

(Quellen wiki - osce.ch - ingrid)

Mittwoch, 4. November 2009

philip catherine - allez au diable

J'aime la France, j'aime les françaises, j'aime la cuisine française, j'aime le fromage français mais j'aime aussi la GUITARE FRANCAISE!

N'oubliez pas ces instrumentalistes: Django Reinhardt - Stochelo Rosenberg (Trio) - Biréli Lagrène - Philip Catherine - Marc Ducret - Christian Escoudé

Marc Ducret joue le 13 Novembre 2009 à Baden (CH) avec le Samuel Blaser Quartet.

Passez un petit moment avec Philip...

Dienstag, 3. November 2009

o superman - laurie anderson

Erst heute erkennen wir, wie progressiv Laurie Andersons Minimal Pop Darbietungen waren. 1981 hatte die aus Chicago stammende Performancekünstlerin mit "O Superman" einen Welthit, der es in den Britischen Charts auf Platz zwei schaffte.

Der Song hält sich an einfachste musikalische Elemente und ist ausschliesslich mit elektrischen Instrumenten der frühen 80er Jahre instrumentiert.

1982 hatte Laurie einen viel diskutierten Auftritt in einem Zirkuszelt am Theaterspektakel in Zürich. Heute lebt und arbeitet sie zeitweise mit Lou Reed.

o superman video - laurieanderson.com

(quellen laurieanderson.com, sf.tv, youtube)

Montag, 2. November 2009

ad wammes - miroir for organ


Der niederländische Komponist Ad Wammes (1953) hat zu einigen Sesamstrasse Serien die Musik komponiert. Heute konzentriert er sich mehr auf Konzertmusik.

Eines seiner weltbekannten Werke, Miroir, wurde gestern von Patricia Ott anlässlich des Abschlusskonzerts der Gregorianik Chorschule des Männerchor Zürichs unter der Leitung von Christoph Cajöri aufgeführt.

Die rechte Hand spielt in allen 140 Takten das gleiche Pattern. Die linke Hand und das Pedal fügen dem kleine Einwürfe und melodische Bruchstücke hinzu. Der schwebende Klang hat meditativen und hypnotischen Charakter auf den Zuhörer.

Noten ansehen / Musik hören

(Quellen wiki, addwames.nl)

Sonntag, 1. November 2009

zu viele töne

Die drei begnadeten Gitarristen Paco de Lucia, Al Di Meloa und John McLaughlin haben vor fast dreissig Jahren mit dem Live Album "Friday Night in San Francisco" nicht nur einen Standard gesetzt.

Erstens ist diese Produktion als LP und MC sowie ab 1991 als neu gemasterte CD mehr als zwei Millionen mal verkauft worden, was für ein Live Album mit akustischer Gitarrenmusik einmalig bleiben wird.

Zweitens ist die audiophile Spielerei so auf die Spitze getrieben worden, das die drei Gitarristen im Panorama Stereobild meilenweit auseinander zu sitzen scheinen. Hi-Fi über alles!

Und drittens haben die drei Musiker einen unsäglichen Stile geprägt: wir sprechen vom „Friday Night in San Francisco Syndrom“.

Es wird auf Saiten geraspelt und gekratzt, auf Instrumente geschlagen, musikalisch in unkontrolliertem Tempo gerast, Mitmusiker werden gejagt, es wird zu viel und zu schnell gespielt. Die Musik ist weder Zusammenspiel noch Dialog (bzw. Trilog) sondern eine ungestüme, hitzige Debatte ohne viel Sinn und Stil.

Ein grosser Anteil am Reiz der Live Aufnahme von San Francisco ist das Mitwirken des Publikums, welches die Arena zur Corrida und die Musiker zu Torreros hoch jubelt. Ein Fest der Superlative ohne Zweifel.

Dies hat sich in die Hirnrinden der meisten Musiker gefressen. Uns Amateuren wird immer wieder doziert, wir sollen Musikalität über den Drang, unser Können zu demonstrieren, stellen. Aber gestandene Herren brechen im letzten Drittel von Konzerten regelmässig aus, ergreiffen die Flucht nach vorne und spielen Stierkampf bis die Musik blutig im Sand der Arena liegt und das Publikum johlt und vergisst, wofür es bezahlt hat.

Schlimmer kann's nicht werden hofft man in solchen Moment aber dann werden musikalische Zitate wie das wunderbare "Pink Panther Thema" von Henry Mancini, das "James Bond Thema" von John Barry oder Migros Klubschule Blues Riffs zusammenhanglos angespielt und das Publikum wird zum Mitsingen oder rhythmischen Klatschen aufgefordert.

Da breche ich leider weg... die Spannung jedes Konzertes erreicht dann für mein Empfinden den Tiefpunkt und ich fühle mich elend.

Samstag, 31. Oktober 2009

subjektives taktgefühl

Beim Spielen in einer Band lohnt es sich zu bedenken, wer den Takt bzw. das Tempo bestimmt. Einerseits wird oft ein musikalischer Leiter den Song mit deutlichen Sprachzeichen einzählen, andererseits übergibt er somit die Verantwortung über die Entwicklung des Tempos dem Plenum. Denn es ist weder so, dass das Tempo maschinell starr sein muss (drummers switch your click off!!!) oder das sich das Tempo in einem Stück nicht dem dramaturgischen Ablauf entsprechend entwickeln darf.

Im Gegenteil: das Tempo ist ein Stilmittel wie die Dynamik und ist deshalb unter Mitmusikern oft berechtigter Anlass zu Diskussionen. Nein, wir spielen nicht das Tempo des Drummers, wir begleiten nicht den Solisten stoisch aber legen ihm auch nicht einen rhythmisch statischen Raster vor. Das Tempo ergibt sich aus dem Zusammenspiel, es ist ein Nehmen und Geben.

Kürzlich habe ich ein verbreitetes Video gesehen mit einer Rhythmusmaschine und einer Band, welche "Sweet Georgia Brown" spielt. Ich würde wetten, die Maschine fällt bei jedem Break aus dem Takt. Das ole Ding "hängt hinten rein" und schleppt wie so mancher Drummer aus Fleisch und Blut.

Ist unser Takt und Rhythmusempfinden so stark subjektiv, dass wir das gleiche Tempo mit oder ohne Harmonie und Melodie anders empfinden?

Wenn ich mit dem Tempomat und 50 durch eine Kurve fahre habe ich das Gefühl, dass ich beschleunige. Wohl nur aus dem einfachen Grund, weil mein subjektives Empfinden von der Erfahrung beeinflusst wird, dass jeder, wenn er durch eine Kurve fährt instinktive verlangsamt.

Freitag, 30. Oktober 2009

christian scott - trumpet

Ein neuer Mann mit dem Horn!

Wenn sich ein junger Trompeter an traditionelles Material heranwagt, wenn ein junger Jazzmusiker sich in den Kreidekreis der Jazzikonen begibt, dann wird er entweder in Stücke gerissen oder er ist, wie Christian Scott dabei, sich einen eigenen Namen, eine eigenen Sound und ein eigenen Karriere auf zu bauen und wird mit 27 Jahren bereits vom Publikum geliebt.

Christian Scott ist der richtige Instrumentalist für Marcus Millers "Tutu - Revisited" Tour.
The new man with the horn!

Hörtipps: Anthem CD - Trailer - Like This - Tomaas, Tutu revisited
www.christianscott.net

Donnerstag, 29. Oktober 2009

tutu revisited - marcus miller

Hat mir "tutu" beim ersten Anhören gefallen?

Das 1986 veröffentlichte Studioalbum "tutu" von Miles Davis hat klanglich neue Massstäbe gesetzt. Abermals brüskierte Miles die Puritanisten. Radikal wurden elektrische und frühe digitale Instrumente eingesetzt. Nach der geplatzten Zusammenarbeit mit Prince, welcher ursprünglich das Album produzieren sollte, zeichnete neben Tommy LiPuma und George Duke vor allem Marcus Miller als Komponist, Performer (aller Instrumente!) und Produzent und drückte dem Album einen einheitlich progressiven Stempel auf.

Nein, auch ich war mit 21 Jahren vom neune Miles Davis Sound befremdet; aber nicht lange. Ich wusste, dass sich Miles nicht täuschen würde und beim vielfachen Zuhören entstanden in meinem Kopf neue Verbindungen, welche dieses Album lieben lernten!

Looking forward to enjoy "tutu revisited" tonight with Marcus Miller and Band!

Mittwoch, 28. Oktober 2009

jam session im turbi

Bitte vormerken:
Jam Session im turbine theater
28. November 2009, 20 Uhr

Gespielt wird unter dem Motto:
Episode V: The empire strikes back!

Nach dem letzten Take15 mussten die Rebellen von Yavin IV fliehen und einen neuen Stützpunkt suchen. Ihre Wahl fiel erneut auf den Eisplaneten turbine theater.

Drei Jahre nach der Zerstörung des Todessterns finden Darth Al persönliche Musiker durch Suchdroiden der Echobasis auf dem Albis. Da der betreffende Suchdroid von Bonso Solo und Redhead gesichtet und begleitet wird, eliminiert er sich selber.

Commander Luke Schönholzer wird währenddessen von einem Hip Hopper, einem einheimischen Schneemonster, gefangen genommen und entkommt letztendlich nur mithilfe der Musik. Er schafft es jedoch nicht, aus eigener Kraft zur Echobasis zurückzukehren, da sein Tauntaun (ein einheimisches Saiteninstrument) von dem Wampa zerstört wurde und er selbst zu geschwächt für die Jamsession ist. Während er kurz vorm taub werden ist, weist ihn Obi-Wan Kenobi in einer Improvisation an, sich zum Minimal Jazz System zu begeben, wo sich Meister Saj vor der Stille versteckt, damit Luke zum Schlagzeuger ausgebildet werden kann. Kurz darauf wird Luke von Bonso Solo gerettet.

Wer braucht noch mehr Inspiration?

Es wird darum gebeten sich nicht anzumelden. Plakate zum Download hier, bitte aufhängen!

Montag, 26. Oktober 2009

canto gregoriano - konzert

Das Abschlusskonzert der Chorschule 2009 des Männerchor Zürichs findet am Sonntag 1. November in der Predigerkirche in Zürich statt. Neben gregorianischen Gesängen der 28 Chorschüler und mehrstimmigen Darbietungen mit den Sängern des Männerchors spielt Patricia Ott auf der Orgel Kompositone von Tschesnokov, Bortnianski, Tournemire und Wammes.

Programm
Männerchor Zürich

on cue trio - CD out

Der sympathische Drummer Félix Bergeron hat im turbine theater am take 15 einen tollen Einstand gegeben und dem "montags workshop" als Ersatzdrummer ausgeholfen.

Allen, welche keine seiner CDs ergattern konnten (der Junge scheint etwas pessimistisch unterwegs zu sein, hatte er doch nicht genügend Silberscheiben dabei!) helfen wir gerne weiter. Senden Sie uns eine Mail und wir verschicken die CD für 15 CHF Portofrei!

myspace
CD Bestellung

len sander - soundkonzept


Len Sander trifft am take15 den richtigen Ton!

Mit einem fünfzehnminütigen Kurzauftritt im turbine theater überzeugen die jungen Musiker und die Sängerin von Len Sander ein Publikum, welches sich, wie so oft im turbine theater aus drei Generationen zusammengesetzt hat. Die speziell für diesen Anlass arrangierten Stücke aus dem Repertoire von Len Sander klingen selbstbewusst und rühren von einem wohl überlegten Klangkonzept. Weiter so, wir sind gespannt!

Len Sander

ingrid lukas - take15


Am take15 vom letzten Samstag im turbine theater hat Ingrid Lukas und Gregor Frei mit einem Kurzauftritt glänzende Werbung für die anstehende Plattentaufe im Exil vom 11.11.2009 gemacht. Ingrids Musik von nordisch schöner Kühlheit berührt danke Reduktion auf das Wesentliche in Text und Klang. Heute ein (Geheim-)Tipp, morgen ein Klassiker.

www

take15 - turbine theater


Danke an alle Künstler und Helfer. Es ist uns gelungen ein wirklich unterhaltendes Programm im 15 Minuten Takt auf die Beine zu stellen. Beachten Sie den Hinweis auf die Jam Session vom 28. November im turbine theater.